Demut ist zu einem unpopulärem Wort geworden. Viele Menschen halten das für eine altmodische FORM der ZURÜCKHALTUNG und orientieren sich lieber am öffentlich zur Schau gestellten Selbstbewusstsein von Sängerinnen, Schauspielern und Politikern. – Doch wenn Beziehungen glücklich machen sollen, braucht nicht nur Hochmut, sondern auch Demut, seine Grenzen.
Versuchen wir herzhaft über aufkommende Fragen nachzudenken und hilfreiche Ant-Worten zu finden:
Ist Demut der Mut, sich an allem freuen zu können, was wir positiv und angenehm erleben?
Aber auch der Mut, sich anzunehmen in jenen Bereichen, die schmerzen, die uns Unvollkommenheit, Scheitern und Enttäuschung erleben lassen?
Ist Demut eine Haltung, die nicht jedermanns Naturell entspricht und darum oft erst gelernt werden muss? Auch deshalb, weil sie wesentlich dazu beiträgt all unsere Beziehungen zu stärken?
Wir dürfen überzeugt sein: Demut und angemessenes SELBSTBEWUSSTSEIN schließen sich nicht aus. Demut sorgt dafür, nicht nur mich selbst in meiner Lebenswelt zu sehen, sondern auch anderes gelten zu lassen und – noch mehr – zu respektieren. Sie weißt mich darauf hin: Ich bin nicht allein in dieser Welt. Ich sehe meine Mitmenschen, die nahen und die fernen, rede mit ihnen und weiß: Mein Leben ist endlich und verletzlich und wird mich mit Krankheiten konfrontieren. Und so wunderbar ich dieses Leben finden mag, mir ist auch bewusst: Ich werde altern und sterben.
Demut offenbart mir: Ich verdanke mich vor allem meinem Schöpfer-GOTT. Sein Ziel ist nicht ERNIEDRIGUNG, sondern sie soll den Menschen in ein angemessenes Verhältnis – in eine persönliche Beziehung – zu ihm setzen. Leider ist die biblische Forderung nach einer demütigen Haltung lange Zeit missbraucht worden, um Menschen kleinzuhalten, alle Zumutungen und Ungerechtigkeiten hinzunehmen. Doch jene Demut, von der Jesus in der Bibel spricht, hat nichts mit Unterwerfung unter menschliche Autoritäten, falscher Bescheidenheit und dem Verkümmern lassen der eigenen Talente zu tun. – Recht verstandene DEMUT ist eine unverzichtbare zeitgemäße und zukunftsträchtige Tugend, die es wagt, sich selbst mit allen Begrenzungen und Schwächen den anderen zuzumuten und gleichzeitig seine Stärken, seine Fähigkeiten und Möglichkeiten mit ihnen zu teilen.
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Kommen wir darüber auch mit unserem HERR-GOTT ins Gespräch:
Guter GOTT, ich nehme deine Stimme wahr:
💬 Mein liebes Kind! Demut möge ein Ausdruck der Dankbarkeit für das sein, was dir geschenkt wurde: das Leben. In einer demütigen Haltung machst du dich nicht klein, sondern richtest dich auf – im Wissen darum, dass du von mir geliebt wirst, wie du bist. Fürchte dich nicht, hab Mut und bleib in meiner Liebe!
DU, mein HERR, ich möchte dir sagen:
In einer Welt, die von Ehrgeiz und Selbstbehauptung geprägt ist, wird die Bedeutung der Demut oft übersehen. Mach DU mich demütig, denn aus mir bin ich nichts, doch von dir kommt alles. Die Erfolge, die Komplimente und das Ansehen sind verführerische Geschenke. Lass sie mich zu deiner Ehre gebrauchen und jede Versuchung zur Eitelkeit ersticken.
DU forderst mich auf, mein Licht auf den Leuchter zu stellen, um zu wärmen, nicht zu blenden. DU bittest mich, mit meinen Talenten zu wuchern, um andere zu bereichern, nicht zu erdrücken. DU erwartest von mir, dich zu verkünden, nicht mich.
Lass mich stets meine Mitmenschen für besser erachten als mich selbst. Lass mich sogar in den Fehlern anderer das Gute noch suchen und jede Gelegenheit nutzen, Schwache zu schützen. Bin ich aber jemals hochmütig, dann schicke mir Misserfolge, Ablehnungen und einen Menschen, der mir die Wahrheit sagt. Denn aus mir allein vermag ich nichts. DU hast es gegeben, DU wirst es nehmen. Bewahre mich vor falscher Demut, die mich vergessen lässt, dass DU der Geber aller guten Gaben bist. DU bist mein Friede, meine Hoffnung und meine Freude. Dir sei Lob und Dank. Halleluja!
Hören wir auf die Botschaft unseres Schöpfers und ‚nehmen wir ihm bei seinem Wort‘, das er uns für liebe-volle Beziehungen und rechte Ant-Worten anbietet:
Klick dazu z.B. auf folgende Bibelstellen (es gibt noch viele andere!): Sir 3,17 oder Mt 11,29
Den Text aus der heutigen ‚Tages-Zeitung‘ samt Kommentar – zum Lesen wie zum Hören – findest du unter: www.evangeliumtagfuertag.org